So wagte Malcolm den Schritt und schrieb ihm einen Brief, schlussendlich hatte er ja nichts mehr zu verlieren, da er ganz unten angekommen war. Der Elijah Muhammed antwortete ihm und ermutigte ihn sich intensiv mit seinen Lehren zu befassen und machte ihm klar, dass der Teufel in der weissen Rasse steckt.
Malcolm wechselte sich ständig mit Muhammad aus und fühlte sich seinen Lehren anvertraut. Es gab aber ein Problem: Er konnte sich nicht in einfachem Englisch ausdrücken und das schriftlich festhalten, was er dachte und fühlte. Es mangelte nicht nur an Redegewandtheit, sondern an der Grammatik und sowohl auch an seiner Schrift die man kaum entziffern konnte. So begann Malcolm ein Eigenstudium. Er lernte (wieder) zu lesen und zu schreiben, verbesserte und erweiterte seinen Wortschatz, da er vom angeeigneten Slang wegkommen wollte, indem er das ganze Lexikon abschrieb, um Wörter und deren Definitionen zu beherrschen! Dazu übte er sich in der Rhetorik. Denn er schrieb Briefe an all die Menschen, die er von früher kannte und wollte ihnen ’’den richtigen Weg’’ empfehlen und sie davon überzeugen.
Malcolm wechselte sich ständig mit Muhammad aus und fühlte sich seinen Lehren anvertraut. Es gab aber ein Problem: Er konnte sich nicht in einfachem Englisch ausdrücken und das schriftlich festhalten, was er dachte und fühlte. Es mangelte nicht nur an Redegewandtheit, sondern an der Grammatik und sowohl auch an seiner Schrift die man kaum entziffern konnte. So begann Malcolm ein Eigenstudium. Er lernte (wieder) zu lesen und zu schreiben, verbesserte und erweiterte seinen Wortschatz, da er vom angeeigneten Slang wegkommen wollte, indem er das ganze Lexikon abschrieb, um Wörter und deren Definitionen zu beherrschen! Dazu übte er sich in der Rhetorik. Denn er schrieb Briefe an all die Menschen, die er von früher kannte und wollte ihnen ’’den richtigen Weg’’ empfehlen und sie davon überzeugen.
,,Wie hätte sich das angehört, wenn ich so geschrieben hätte, wie ich im Strassenslang redete, so etwas wie: ,,Hör mal, Alter, lass dir’ was über den Typen Elijah Muhammad verklickern...’’
Malcolm verbrachte seine Zeit nur noch mit dem Briefeschreiben und vor allem dem Lesen. Da ihm Muhammad immer wieder zu erklären versuchte, dass die Geschichte ’’geweisst’’ worden ist, befasste sich Malcolm intensiv mit der Vergangenheit der Afroamerikaner und deren Herkunft. Er wollte so viel wie möglich über sie erfahren. Als er auf die Sklaverei stiess, wurde sie zu seinem Hauptthema, wobei er sie auch in seinen späteren Überzeugungsreden viel gebrauchte. Er war entsetzt über die Vergangenheit der Schwarzen und dem, was die Weissen ihnen angetan hatten. Er befasste sich nicht nur mit den Afroamerikanern, sondern auch mit anderen Völkern, denen der weisse Mann Schaden zugefügt hat. Z.B. ging er der Geschichte Mahatma Gandhis nach, der ebenfalls für sein Volk gegen die Kolonialisierung der weissen Briten ankämpfte, oder dem Opiumkrieg: Als die Briten den Chinesen Opium andrehten und sie süchtig danach wurden. Als der Kaiser daraufhin Mengen an Opium vernichten liess, um sein Volk zu retten, brach der Krieg aus: ,,Man stelle sich das vor! Jemandem den Krieg erklären, weil er es ablehnt, mit Rauschgift vollgepumpt zu werden! Die Chinesen wurden unter Einsatz des von ihnen selbst erfundenen Schwarzpulvers brutal niedergeworfen.’’
Malcolm ist durch die vielen Einblicke in die Vergangenheit der vollen Überzeugung, dass der weisse Mann nur Schaden anrichtet und nichts als Unruhe stiftet. Dass er ein gewalttätiger und herrschsüchtiger Tyrann ist.
Die folgenden Jahre im Gefängnis verbrachte Malcolm damit, den schwarzen Brüdern ‘‘die Wahrheit‘‘ zu vermitteln. Er verbreitete die Lehren des Elijah Muhammad und setzt sich für ihn ein: ,,In den darauffolgenden Jahren lebte ich in der Gefängniskolonie von Norfolk fast wie ein Eremit[i]. Ich war in meinem Leben noch nie so beschäftigt gewesen (mit dem Studieren der Lehren und dem Predigen, v.a. in Form von Briefaustausch). Ich staune immer noch darüber, wie schnell die Denkgewohnheiten meines früheren Lebens von mir wichen, wie im Frühling der Schnee von den Dächern.‘‘
Zwar verabscheue ich diesen Elijah Muahmmad und seine Lehren doch ehrlich gesagt weiss ich nicht, ob ich eine andere Haltung eingenommen hätte, wenn ich ein Afroamerikaner gewesen wäre und zu dieser Zeit gelebt hätte. Wenn man so etwas erfährt und dann auch selber miterlebt, wie man gedemütigt und unterdrückt wird, da kann der Hass gegenüber dem Gegner, also dem weissen Mann, nur steigen.
Zudem spricht Malcolm das erste Mal über seine Praktizierung des Islam selber. Um genauer zu sein geht er auf das Gebet ein, auf eines der fünf Säulen im Islam. Er hatte sehr Mühe gehabt sich vor Allah auf die Knie zu senken: ,,Niedergekniet hatte ich mich vorher bestenfalls in der Absicht, ein Schloss zu knacken, um ein Haus auszuräumen. Und für das Böse ist es sehr schwierig, sich dazu zu überwinden, auf die Knie zu fallen, seine Schuld einzugestehen und Gott um Vergebung zu bitten.‘‘ Doch mit der Zeit konnte er sich dann ohne grosse Mühe vor Allah niederwerfen und wusste was er ihm zu sagen hatte. Von Alkohol, den Drogen und dem unreinen Schweinefleisch war schon lange nicht mehr die Rede, diese Konsumgüter waren Vergangenheit.
Buch von Carter G. Woodson |
Frederick Olmsted - Durch seine Werke kam Malcolm an die Sklaverei |
[i] Ein Eremit ist ein Mensch, der mehr oder weniger abgeschieden von der übrigen Gesellschaft lebt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen