Samstag, 7. Januar 2012

Malcolm, ein Opfer des amerikanischen Gesellschaftssystems

Die letzten Kapitel gaben mir lediglich einen Einblick seiner Vergangenheit in Harlem, die ganz und gar nicht den Wertvorstellungen des Islam entspricht. Diese Zeitspanne kann man als seinen Tiefpunkt nennen. 
Er ging illegalen Tätigkeiten nach und verdiente sein Geld längst nicht mehr im legalen Arbeitswesen. Er war als Dealer aktiv und versorgte viele Musiker und Leute der wohlhabenden Klasse, er handelte mit Prostituierten, übte Raubüberfälle aus und fand sich im Glücksspiel zu Recht.  Er hatte in der Gegend Fussgefasst und sich einen Namen gemacht.

,,Evangelisten und Mystiker, die am Sonntag mit Jesus  hausieren gingen, konnte man gegen Bezahlung für seine Glückszahl beten lasse.’’ Hier vielleicht noch ein weiterer Grund für seine Abneigung gegen den christlichen Glauben. 



,,Ich war permanent high, so dass ich nur noch in einer Traumwelt lebte. ’’ Malcolm befand sich am Abgrund und sein Leben als Hustler war nicht immer einfach. Er entkam dem Tod immer wieder nur ganz knapp. ,,Während all dieser Jahre war ich eigentlich tot – geistig tot. Ich wusste es nur nicht.'' Die Schuld an der ganzen Misere bleibt bei dem amerikanischen Gesellschaftssystem und bei Leuten, wie seinem Englischlehrer, die den schwarzen alle Türen schlossen und ihre Hoffnungen platzen liessen: ,,Wir alle, die wir vielleicht das Zeug zu Weltraumforschern, Krebsspezialisten oder Industriekapitänen gehabt hätten, waren ja statt dessen zu schwarzen Opfern des Gesellschaftssystems der weissen Amerikaner geworden – wir waren einfach schwarz.’’




                                    Beiläufig noch ein Paar Bilder dieser Zeit:


Duke Ellingtons - Einer der einflussreichsten Jazzmusiker in
Amerika mit dem sich Malcolm angefreundet hatte


Das Astor Hotel am Broadway,
wo Malcolm sein erstes Apartment hatte




One Astor Plaza, der Wolkenkratzer,
welcher dieses Hotel seit 1972 ersetzt

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