Sie lebten wie richtige Muslime: ,,Erst er (sein Bruder) und dann ich
vollzogen die morgendliche Waschung. Dann kam Wilfreds Frau Ruth an die Reihe
und danach ihre Kinder, so dass die Benutzung des Badezimmers ohne
Gedränge vor sich ging.
Mit nach Osten gewandten Gesichtern und in Gewändern gekleidet stellte sich die ganze Familie auf. Man streifte die Hausschuhe ab und trat gemeinsam auf den Gebetsteppich.’’
Mit nach Osten gewandten Gesichtern und in Gewändern gekleidet stellte sich die ganze Familie auf. Man streifte die Hausschuhe ab und trat gemeinsam auf den Gebetsteppich.’’
Das Gebet am Abend vollzogen sie ebenfalls in der Gruppe zu Hause, doch
die restlichen drei Gebetszeiten vollendeten sie in ’’leisem meditieren’’ für
sich während der Arbeit. ’’
Weiter berichtet er: ,,Alle Familienmitglieder, auch die Kinder, begrüssten sich bei der ersten Begegnung des Tages leise und freundlich mit ’’As-Salaam-Alaikum’’ – die arabische Begrüssung ’’Friede sei mit dir’’. ’’Wa-Alaikum-Salaam’’, entgegnete das angesprochene Familienmitglied – ’’Auch mit dir sei Friede’’. Nicht nur innerhalb der Familie schien die Harmonie zu stimmen, alle Muslime untereinander entgegneten sich mit Respekt und Barmherzigkeit. Er beschreibt die Zeit als ,,einfach herrlich’’.
Weiter berichtet er: ,,Alle Familienmitglieder, auch die Kinder, begrüssten sich bei der ersten Begegnung des Tages leise und freundlich mit ’’As-Salaam-Alaikum’’ – die arabische Begrüssung ’’Friede sei mit dir’’. ’’Wa-Alaikum-Salaam’’, entgegnete das angesprochene Familienmitglied – ’’Auch mit dir sei Friede’’. Nicht nur innerhalb der Familie schien die Harmonie zu stimmen, alle Muslime untereinander entgegneten sich mit Respekt und Barmherzigkeit. Er beschreibt die Zeit als ,,einfach herrlich’’.
Justice, Freedom, Equality, Islam (Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit, Islam) |
,,Sowohl die verheirateten als auch die ledigen muslimischen Schwestern
wurden mit Respekt und Verehrung behandelt, etwas, was ich bei schwarzen
Männern gegenüber ihren Frauen noch nie erlebt hatte.’’ Ein paar Kapitel vorher
habe ich etwas ausgelassen, dass ich hier gerne einbringen würde. Und zwar eine
Haltung die Malcolm früher vertrat: ,,Nach meiner Auffassung sollten Männer
alles machen dürfen, wozu sie klever, gemein oder mutig genug waren, und eine
Frau war für mich nichts anderes als ein Gebrauchsgegenstand.’’
Schade dass nicht einige Islamkritiker, die behaupten der Islam sei eine
’’frauenerniedrigende Organisation’’, dies lesen können.
Malcolm hat demnach einige Ideale aus früherer Zeit schon mit der
Anerkennung des islamischen Glaubens abgeworfen, weitere werden folgen, v.a. mit
der Reise nach Mekka und dem Loslösen von der Nation of Islam.
Malcolm war so überzeugt von der Nation of Islam, dass er auf die
Strassen ging und die ’’Schwarzen Brüder’’, die immer noch unter der ‘‘Hirnwäsche‘‘
litten versuchte auf den richtigen Pfad zu bringen. Er machte Anwerbekampagne und war mit Herz
und Seele an der ganzen Sache dabei. Im Tempel Nummer Eins, wo er sich aufhielt
wusste man seine Bemühungen zu schätzen
und erwies ihm sogar die Ehre als stellvertretender Prediger.
Wie radikal seine Reden waren möchte ich gerne zeigen: ,,Meine Brüder
und Schwestern, die christliche Religion unseres weissen Sklavenherren hat uns schwarzen
Menschen hier in der Wildnis Nordamerikas beigebracht, dass uns Flügel wachsen,
wenn wir sterben, und dass wir dann in die Wolken fliegen, wo Gott für uns
einen besonderen Ort bereithält, der den Namen Himmel trägt. Das ist die christliche Religion des Weissen,
und die betreibt Gehirnwäsche an uns Schwarzen.
Wir haben sie akzeptiert! Wir haben sie uns zu Eigen gemacht! Wir haben
sie geglaubt! Wir haben sie praktiziert! Und während wir all dies taten, hat
der blauäugige Teufel sein Christentum für sich gedreht und gewendet, so dass
er uns unter der Knute halten konnte, und wir weiterhin auf die Belohnung in
den Wolken warten, auf das Paradies im Jenseits starren, während er sein
Paradies hier, auf dieser Erde, in diesem Leben geniesst.’’
Oder Passagen in dieser Form: ,,Während der Sklaverei, ihr müsst euch
das vorstellen, während der Sklaverei gab es unter unseren schwarzen
Grossmüttern, unseren Urgrossmüttern, unseren Ururgrossmüttern kaum eine, die
dem weissen Vergewaltiger, dem Sklavenhalter entkommen ist.
Weiter geht’s mit Folgendem: ,,Der Weisse ist als Teufel erschaffen
worden! Er soll das Chaos auf diese Erde bringen.’’
Auch Elijah Muhammad ging solche Themen während seinen Predigten an:
,,Der Schwarze ist der Erste Mensch gewesen, ist aus seiner Heimat entführt und
seiner eigenen Sprache, seiner Kultur, seiner Familienstruktur und seines
Familiennamens beraubt worden, bis er nun nicht einmal mehr weiss, wer er
ist.’’
Diese paar Kapitel bereiten jedem Muslim Kopfschmerzen! Es geht gar
nicht um den Glauben selbst, um den wahren Islam! In allen Reden werden die
Missstände zwischen Weiss und Schwarz angegangen respektive die Unterdrückung
der schwarzen Rasse. Ich lehne mich vielleicht zu weit aus dem Fenster aber ich
glaube dieser armselige Elijah strebte nach einer Revolution. Er wollte die
Schwarzen gegen die Weissen aufhetzen, was auch die aggressive Haltung von
Malcolm erklärt.
Ich habe zwar den Koran noch nicht gelesen, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass Allah in keiner Sure offenbart hat, dass der Weisse ein Teufel sei.
Ich habe zwar den Koran noch nicht gelesen, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass Allah in keiner Sure offenbart hat, dass der Weisse ein Teufel sei.
Die Lehren und Ideen dieses Mannes stehen total im Gegensatz zum Islam:
,,Das schwarze Volk, die Kinder Gottes, seien allesamt selbst Götter. Und unter
ihnen gebe es einen, ein menschliches Wesen wie die anderen, der aber der Gott
der Götter sei: der Höchste, der Allerhöchste, das Höchste Wesen, allwissend
und allmächtig – und sein richtiger Name sei Allah.’’
Erstens sollte man sich kein Abbild Gottes machen und ihn sicherlich
nicht als menschliches Wesen betiteln und zweitens folgen die wahren Muslime
dem Monotheismus und nicht dem Mehrgottglauben.
Elijah Muhammad |
Doch einen allzu grossen Vorwurf kann ich diesen Anhängern nicht machen.
Wie ich schon angetönt habe, als Afroamerikaner in dieser Zeitperiode zu leben,
dass ist das Eine. Und das andere ist Amerika selbst! Der Islam war meiner
Meinung nach überhaupt nicht bekannt in Amerika und die Leute wussten wenig bis
gar nichts darüber – auch heute, ich könnte schwören, dass die Mehrheit der
Amerikaner, so gebildet wie sie auch sind, in einem Muslimen nur einen
Terroristen sehen und nicht mehr.
Heute weiss auch Malcolm, dass er total falsch lag: ,,Während
dieser Erzählungen sass ich gebannt da
und lauschte den Worten Mr. Muhammads, die mir das erschlossen, was ich damals
als die wahre Geschichte unserer Religion, der eigentlichen Religion der
Schwarzen, akzeptierte. ’’ Der Islam eine Religion nur für Schwarze? Totaler
Wahnsinn, was sich dieser Mensch erlaubt hatte!
Nun mit diesem Neuanfang änderte er übrigens auch seinen Familiennamen,
der seinen Urvätern durch irgendeinen Sklavenhalter mitgegeben wurde, in ’’X’’.
Er wurde zu Malcolm X.
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