Sonntag, 22. Januar 2012

Die Black Muslims

Die Zahl der Konvertierten stieg zwar, jedoch nicht so wie es sich die Verantwortlichen der Nation of Islam erhofften. Malcolm predigte und predigte, bewegte viele Leute zum Glaubenswechsel, doch den wahren Aufschwung erlebte die Organisation durch die Medien. Die Tatsachen wurden zwar verzerrt und die Nation of Islam in einem sehr schlechten Licht präsentiert, doch in ganz Amerika kannte man die Anhänger Muahammads. Malcolm selber brachte eine Zeitung heraus namens ’’Muhammad Speaks’’, im Radio hielten viele Oberhäupter Reden über ihre Ideen und am Fernseher konnte man die Predigten live mit verfolgen. 
Es erschien ein Dokumentarfilm mit dem Namen ’’Wenn Hass neuen Hass erzeugt’’. Die Anhänger wurden als ’’Black Muslims’’ betitel, ihnen wurde Hass und der Wille auf Vorherrschaft angehängt. Die Zeitschriften spielten verrückt, alles drehte sich nur noch um die Nation of Islam:
’’Boten des Hasses’’...’’Schwarze Befürworter der Rassentrennung’’...’’Schwarze Rassisten’’ und viele weitere Vorwürfe wurden diesen Freiheitskämpfern gemacht. Der weisse Mann, der den Schwarzen Verbote erteilte, sich in gewissen Gebäuden aufzuhalten, sie daran hinderte den Tätigkeiten ihrer Wünsche nachzugehen und  sie aus der Gesellschaft schloss,  wirft ihnen nun den Versuch der Rassentrennung vor!
Der weisse Mann, welcher den Afroamerikanern sogar im Bus verbot sich neben ihm zu setzten, verurteilt ihn nun.
Malcolm wusste sich jedoch immer gut zu retten: ,,Der weisse Mann, der seine Vorherrschaft seit eh und je ausgeübt hat, kann seine Schuld nicht dadurch überspielen, dass er nun den Ehrwürdigen Elijah Muhammad der Verbreitung einer Lehre bezichtigt, mit der angeblich schwarze Vorherrschaft und Hass gepredigt werden! Mr. Muahmmad versucht nichts anderes, als das Bewusstsein der Schwarzen zu heben und ihre soziale und wirtschaftliche Lage in diesem Land zu verbessern.’’ Und zugleich liefert diese Aussage noch einmal ein deutliches Indiz dafür, dass der Glaube an sich zweitrangig war.
Aus Seiten der Black Muslims wollte man eine Separation und auch Malcolm versuchte dies den Leuten einzureden. Wenn wir uns zurückerinnern an den Anfang dieser Einträge und somit an seinen Vater, sehen wir konkrete Übereinstimmungen, denn dieser war auch dafür, dass ein Zusammenleben zwischen Weiss und Schwarz nicht möglich sei.

Zudem wurde die Nation of Islam von  anderen afroamerikanischen Organisationen heftig attackiert, woraufhin Malcolm sie als Onkel Tom’s[i] bezeichnete.
Malcolm X selber war nun genau so bekannt wie Elijah Muhammad selbst. In Medien wurde mehr über Malcolm berichtet als über jemanden sonst. Er genoss grosse Anerkennung, die er aber nie auszunutzen versuchte. Er arbeitete im Auftrag der Nation of Islam und als Vertreter von Muhammad. In jeder seiner Reden erwähnte er das Oberhaupt. Mit ,,Der Ehrwürdige Elijah Muhammad lehrt...’’ begann und beendete er seine Reden.
Er war immer noch voller Ehrfurcht vor dem Führer der Organisation und entgegnete ihm wie schon von Anfang an mit grosser Beachtung: ,,Meine Aktentasche war vollgestopft mit Fotos von Elijjah Muhammad. Ich überreichte sie den Fotografen. Die vorher Bilder von mir gemacht hatten. Ich rief Chefredakteure an und bat sie seine Bilder und nicht meine zu veröffentlichen.’’ Er versuchte sich in keiner Weise von anderen Anhängern abzuheben oder sich für etwas Besseres zu erklären.



''Muhammad speaks''





















[i] Als Onkel Tom werden abwertend Afroamerikaner bezeichnet, die sich freiwillig einer weissen Autoritätsperson unterordnen. 

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